Wir decken bei einem Zollaudit Risiken und versteckte Kosten auf

Im Rahmen einer Bestandsaufnahme haben wir herausgefunden, dass die Einordnung von Kühlkörpern in eine falsche Zolltarifnummer vorgenommen wurde. Die Kühlkörper wurden über mehrere Jahre als „Waren aus Aluminium“ mit einem Zollsatz von 6% importiert. Somit wurden über Jahre hinweg zu hohe Zölle bezahlt.

Der Kunde

HKR Automotive GmbH

Seit 1992 entwickelt die HKR Automotive GmbH Steuergeräte für Verbraucher mit hoher elektrischer Leistung. Die innovative Kühler-Lüfter-Regler-Technologie verbindet eine extrem geringe elektromagnetische Störabstrahlung (EMV) mit hoher Effizienz – und das über einen weiten Temperaturbereich hinweg. Weltweit arbeitet HKR eng mit Kunden in der Automobilindustrie zusammen.

Die Herausforderung

Zollprozesse durchleuchten im Audit

Der Ursprung der Zusammenarbeit war ein Zollaudit. Im Rahmen dieses Audits durchleuchteten wir Zollprozesse und deckten somit Risiken und versteckte Kosten oder Mehrausgaben auf.

Im Nachgang zum durchgeführten Audit erfassten wir ein fachliches Gutachten zur Einordnung der Kühlkörper, stellten den VZTA Antrag beim Zoll und übernahmen die Kommunikation mit den Zollbehörden.

Die Lösung

Vorgehen

Bei der Sichtung des Materialstammes fiel auf, dass die Kühlkörper möglicherweise in eine falsche Zolltarifnummer eingereiht wurden. Nach der Prüfung der Artikel mit Hilfe von Zeichnungen und technischen Parametern, konnten wir feststellen, dass die Kühlkörper mehr als grob verarbeitet sind und eine spezifische Form, sowie spezifische Bohrungen aufweisen. Demnach ist keine allgemeine Verwendungsmöglichkeit gegeben, welche eine Einordnung als „andere Ware aus Aluminium“ ausschließt. (Anm. 2 Absch. XV; ErlKN Pos 7616 (HS) RZ 01.1).

Prüfung

• Ist die Ware verarbeitet?
• Weist die Ware eine spezielle Form auf, die sie klar als Teil einer Maschine erkennbar macht?
• Liegt keine allgemeine Verwendungsmöglichkeit vor?
• Liegt eine eigenständige Ware vor?

Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde ein Gutachten entworfen, welches die verschiedenen Einreihungen gegenüberstellt und verdeutlicht, warum eine Einreihung in 8538 9099 99 0 in Frage kommt. Dieses Gutachten wurde als Basis für einen Antrag auf eine Verbindliche Zolltarifauskunft genutzt, welche in Vertretung für unseren Kunden bei der Generalzolldirektion abgegeben wurde.

Neue Zolltarifnummer

• Bezeichnung der HS Position „Teil eines Gerätes der Position 8536“
• ZTN: 8538 9099 99 0
• Zollsatz: 1,7%

Alte Zolltarifnummer

• Bezeichnung der HS Position „Andere Waren aus Aluminium“
• ZTN: 7616 9910 99 0
• Zollsatz 6,0%

Das Ergebnis

4,3% Zoll Ersparnis bei jedem Import

Nach diversen Gesprächen und Rückfragen durch die Generalzolldirektion wurde der VZTA Antrag zu unseren Gunsten entschieden und der Einordnung in Pos 8538 zugestimmt. Diese VZTA ist ab dem Ausstellungsdatum 3 Jahre rechtlich verbindlich. Bei der Zollanmeldung muss auf die VZTA Bezug genommen werden. Somit spart der Kunde bei jedem Import 4,3% Zoll. Außerdem kann rückwirkend ein Erstattungsantrag für die betroffenen Waren gestellt werden. Hierfür kann bis zu drei Jahre Rückwirkend ein Erstattungsantrag beim örtlichen Hauptzollamt eingereicht werden, der bewirkt, dass die zu viel bezahlten Zölle zurückerstattet werden.